Der minimalistische Lastenträger aus Holz ist ein Star in der Welt des Upcyclings. Das Mass aller Dinge ist 80 auf 120 Zentimeter und kann von allen vier Seiten her mit einem Gabelstapler hochgehoben werden: die Europalette. Das grobe Holzding wurde in den 1960er-Jahren von den europäischen Eisenbahnen als billiger, standardisierter Lastenträger erfunden und wird seither millionenfach produziert.
Diesen Artikel teilen
Und jetzt das: Der Trend nennt sich «Upcycling» und bedeutet, dass man mehr aus etwas macht, als es ursprünglich war – im Gegensatz zum Recycling. Plötzlich ist die Palette hip: als Tisch, Accessoire oder Sofa. Angefangen hat es schon um 2010, als man aufgestellte Paletten bepflanzte und damit Betonwände begrünte. Dann kamen Tische, Sessel, Sofas, Aussenküchen, Hochbeete, Garderoben und noch viel mehr dazu. Acht Paletten ergeben ein Doppelbett, aufeinandergestapelt mit Schubladen eine Kommode. Eine Palette mit Industrierollen ist ein Klubtisch, zwei in der Länge zersägt und gestapelt ein Sideboard. Das Sofa dazu besteht aus zwei aufeinandergelegten Paletten und einer schräg drangenagelten als Lehne, dazu ein paar Kissen, und fertig ist die Sitzecke.
Standardisierung sei Dank
Paletten werden in gigantischen Stückzahlen hergestellt und sind entsprechend billig. Saubere, möbeltaugliche Paletten gibt’s ab 10 Franken das Stück – macht 60 Franken fürs Doppelsofa. Aber auch gebrauchte haben ihren Charme und passen zum Geist des Upcyclings. Die Masse von 120 mal 80 mal 14 Zentimeter sind üblich für sehr viele Möbel und Gebrauchsgegenstände. Paletten passen deshalb überall irgendwie rein. Egal, was man absägt oder zerlegt, die Reste passen immer wieder, und es sieht immer nach Europalette aus – Standardisierung sei Dank. Das Internet bietet dazu eine Vielzahl von Ideen und Bauanleitungen für Palettenmöbel, und auf Youtube gibt’s die entsprechenden Tutorials. Wer sich das Selberzimmern nicht zutraut, kann inzwischen vieles auch kaufen.
Aus Europaletten lassen sich moderates Geld ganze Interieurs bauen, etwa Sofas und Salontische.
Entsprechend dem Boom hat sich auch eine Sekundärindustrie für Palettenmöbel gebildet, stark begünstigt durch die standardisierten Masse. Vor allem bei Kissen, Matratzen, Polstern und Lehnen ist die Auswahl an Produkten inzwischen gigantisch – von witzigen Jutesack-Überzügen bis zu edlen Stoffen in allen Farben.
Nach der Mode zurück in den Stoffkreislauf
Dass ihr grobes, der reinen Vernunft folgendes Holzding einmal zum Lifestyleprodukt avancieren würde, hätten die Erfinder der Europalette wohl nie gedacht. Doch so schnell, wie der Trend gekommen ist, kann er auch wieder verfliegen. Dann kann man die Palettenmöbel aus unbehandeltem Holz noch immer im Rahmen eines grossen Grillfests verfeuern – oder einfach in ihren angestammten Stoffkreislauf zurückschicken: jenen der Lagerhäuser und Transportunternehmen.
Ein Blick auf die aktuell in der Schweiz installierten Wind- und Solarstromanlagen zeigt: Wind und Sonne werden nicht in allen Kantonen gleich gut genutzt. Die Unterschiede sind gross. Die installierte Leistung alternativer Stromerzeugungsanlagen variiert in den einzelnen Kantonen stark – nicht nur bei der Solar-, sondern auch bei der Windenergie. Teilweise sind diese Unterschiede auf topografische und meteorologische Gegebenheiten zurückzuführen. So gibt es Gebiete, wo eine Windkraftanlage aufgrund fehlenden Winds keinen Sinn ergeben würde. Genauso unsinnig wäre die Installation einer Solaranlage in einem Schattenloch – davon gibt es sogar im sonnigen Tessin einige.
Die Gerichte widerlegen ein Vorurteil nach dem anderen. Windenergieanlagen haben es nicht leicht in der Schweiz. Gegen die meisten Projekte hagelt es Einsprachen, selbst wenn sich die Standortgemeinden mit grossem Mehr dafür entschieden haben.